Mein Weg und Ich

Es sind Generationen die hinter Einem stehen und es sind Generation die vor Einem stehen. Ein Teil meiner Vorfahren kommt aus Sibirien (westsibirisches Sumpfland) und sie prägen auf die eine oder andere Art und Weise immer das Handeln von denen die an der Reihe sind und die den Stab aufnehmen, oder aufgenommen bekommen. Auch wenn jeder in der Kette seinen Weg selber bestreiten darf, so wird der Schamanenstab weiter gereicht. Es werden Techniken weiter gereicht und es werden auch  Gedanken weiter gereicht. Und es werden die Ahnen weiter gereicht.

So leicht oder so schwer war auch mein Anfang. Mein direktes Umfeld wollte mir die Last nehmen, sie wollten den Weg brechen. Auch wenn ich dabei brechen sollte.

So beginnt meine Geschichte und sie ist dann auch schon mitten drin.

Es war wieder einer der Tage, die nicht wirklich so laufen wollten. Das Frühjahr wollte noch nicht wirklich kommen und der Winter wollte noch nicht wirklich gehen.

Eben dieses Schmuddelwetter zum weinen.
Zum abreagieren nahm ich meine Laufschuhe und reagierte mich ab, indem ich auf dem Deich solange lief, bis mir die Motivation versagte. Ich war 16Jahre alt und wenn man ab Hamburg Wedel läuft erreicht man schnell den Deich. Denn er beginnt ja fast da!

Das Laufen war an diesem Tag genauso wenig spannend, wie an jedem der anderen Tage, nur setzte ich mich nicht einfach irgendwann erschöpft auf den Deich, um irgendwann mir zu überlegen wie ich nach hause komme, diesmal hörte ich auf meinen Mentor und Meditierte.
Wie lange es dauerte kann ich nicht mehr sagen, aber ich konnte mich irgendwann dabei beobachten, wie die Schafe über mich stolpern.
Damals hatte ich es nicht für erst genommen, was ich da gerade machte, denn es konnte und durfte doch alles nicht sein. Und ich konnte es mir auch nicht vorstellen, dass Schafe über mich hinweg laufen, das hätte ich doch gespürt, und außerdem als ich mich hinsetzte war doch gar kein Schaf auf dem ganzen Deich zu sehen!? Also war es nichts weiter als ein schöner Traum und den wollte ich genießen solange er anhält, er war wenigstens lustig!

Irgendwann zog es mich wieder in den Körper. Auf meiner Hose waren grüne Flatschen und dieses blöken dröhnte in meinen Ohren, weshalb hatte ich es vorher nicht gehört und warum wichen die Tiere jetzt umher und vorher ließen sie mich „in ruhe“? was war eben noch normal und jetzt ganz anders?
Ein Kribbeln ging durch meinen Körper und irgendwie hatte ich plötzlich das Gefühl es war …? Ein Schaf senkte seinen Kopf und wenn der Schäfer nicht eingegriffen hätte, es hätte seinen Kopf gegen den meinen hauen wollen. Autsch, alleine der Gedanke an so etwas erzeugt bei mir Schmerzen. Der Schäfer konnte sein lächeln nicht verbergen, aber das verhalten seiner Tiere verstand er auch nicht, sonst mochten sie nie Fremde und nähern erst recht nicht.

Eine alte Frau hatte das ganze aus guter Entfernung gesehen und schüttelte immer wieder lachend den Kopf.

Wenn man einer Frau begegnet, die einen nicht wirklich ernst nimmt und wo man die Hoffnung hat, schlechter kann es einem nicht gehen, doch hier kam ich mir vor, als hätte sie ein Buch aufgeschlagen, ein wenig geblättert und mir Dinge aus meinem Leben erzählt, die ich keinem gewagt hatte, zu erzählen.
Wenn man mit 16 glaubt, keiner versteht einen und niemand kann verstehen was man gerade durchmacht, und dann so was!
Sie lud mich auf einen Kakao ein und redete nebenbei wie ein Wasserfall. Wieso ich denn immer noch diese Schmerzen habe, der Baum hatte mich doch im Dezember wieder losgelassen und überhaupt, wieso ich mich benehmen kann wie alle anderen auch.

In meinem Kopf rauchte es und dampfte es aber verstehen?
Ja ich hatte im Dezember1983 einen Baum gerammt, oder besser gesagt er mich?
Nein, ich war mit meinem Schlitten den Teufelsberg hinunter, hatte die kleine Sprungschanze etwas verpasst und hob ab. Im letzten Augenblick konnte ich den Schlitten noch von drücken. Das Ende von dem Spiel war, ich rammte in der Querlage eine Tanne. Quetschte mir ein wenig meine Greten, brach eine Rippe an und noch so ein paar kleine Ditscher. Das Ende vom Lied war, meine erste bewusste außerkörperliche Erfahrung. Ich konnte einem Gespräch folgen, welches zwei Chefs von zwei nicht wirklichen freundlichen Gangs führten, obwohl ich im Schnee lag (ca. 45Minuten) und Luftlinie ca. 120 Meter entfernt lag!
Ich war auch am nächsten Tag wieder da hin und habe nachgesehen, ob im Schnee Fußabdrücke sind, oder so was in der Art, welches Erklären könnte, aber der Gedanke war schnell vergessen.
Mit diesem Unsinn im Kopf und mit vielen Bandagen und Verbänden verbrachte ich den Winter. Ohne wirklich zu wissen, in welche Richtung dieses so gehen soll. Denn wirklich greifbar, war es mit nichten. Ich hatte ein paar verzweifelte Versuche gestartet, mich meiner Umwelt mit zu teilen, doch ich hatte schon die Befürchtung die Jungs mit den modischen Jacken kommen jeden Augenblick um die Ecke.

Doch als ich da auf dem Deich saß, hatte ich an all das nicht gedacht. Und genau in dem Augenblick treffe ich jemanden und der brauche ich noch nicht einmal etwas zu erzählen, was so geschehen war, sie weiß es einfach.
Ich hatte sie „Hutje“ genannt, das hing aber auch noch mit anderen Faktoren zusammen, dazu später einmal mehr. Durch sie lernte ich, dass es keinen Sinn macht, auf die Art und Weise zu meditieren, wenn man nicht erreichen möchte unsichtbar zu werden. Es ist eine Frage der Energieverschwendung, meinte sie immer. „Wenn du ein Schluck Milch möchtest, macht es nicht wirklich Sinn sich 20 Kühe zu besorgen!“
Sie zeigte mir die ersten Sinnvollen Dinge in meinem Leben, so wenigstens meine Meinung vor ganz vielen Jahren. Heute sehe ich es etwas gelassener, aber sie beeinflusste mein Leben! Noch heute spüre ich ihr Lachen, wenn ich mich in die Nesseln setze.

Aber was ich lernte waren Grundsätzliche Dinge:

– einfache Kreismeditation
– Schutzkreis ziehen
– Lernen in den Boden zu meditieren
– Aber auch in andere Person zu meditieren
– Die erste schamanische Reise hatte ich mit ihr gemacht
– Ich hatte damals begonnen, alles in ein kleines Büchlein zu schreiben (heute würden viele es Buch der Schatten nennen, aber …)
– Ich musste lernen, das alles was wir machen Energie ist und demnach weder gut noch böse. Aber nur weil die Handlung an sich keine Bewertung hat, heißt es nicht, dass die Ergebnisse genauso neutral sind.
– Ich lernte Personen Energie zu geben, aber auf der anderen Seite auch wieder zu nehmen.
– Und ich lernte, dass man diese Dinge machen kann, ohne wirklich an dem Ort zu sein.

Für die Zeit bis kurz nach meinem 18. Geburtstag, war es ein ziemliches Arbeitspensum. Sie legte anderen die Karten, aber sie erzählte mir nie, was sie da macht. Auch andere Dinge blieben für mich immer ein Geheimnis, wie kann man in einem Bett schlafen, in dem man eher sitzt als liegt und dann auch noch in einem Schrank?
Sie lebte in einer Kate, dicht am Deich und immer mit der Sicherheit das Wasser kommt irgendwann einmal und holt mich, wenigstens waren das immer ihre Gedanken.
Die letzten 40 Jahre lebte sie alleine in ihrem Haus, ihr Mann war damals gestorben, als er auf See war und das Boot nicht den Wellen mehr ausweichen konnte, aber es war lange her. Aber nicht zu lange um nicht manchmal dazusitzen und zu weinen.

Die Menschen aus der Umgebung kamen immer nur zu ihr, damit sie in ihren Karten lesen sollte, was so kommt und um zu wissen, welche Kräuter gegen welches Wewechen denn so hilft und ob sie nicht was davon hätte. Hinter vorgehaltener Hand nannten sie sie schon Hexe aber immer mit einem Kräuter davor. Keiner wollte da sein, wenn es Vollmond war, oder wenn es so dunkel (Neumond) wurde, dass man seine eigene Hand nicht mehr sehen konnte. Die Hilfe war ihnen gut genug, aber sonst…?

Ich konnte immer nur kommen, wenn ich einen Nachmittag Zeit hatte, oder mal am Wochenende und dann bekam ich meine Hausaufgaben auf. Für mich waren sie auch wichtiger, als die Sachen aus der Schule, aber ich denke das steht auf einem ganz anderen Blatt.

Das erste Jahr ging relativ unspektakulär vorüber, auch wenn sie noch vor Weihnachten mir zeigen wollte, wie man eine Schwitzhülle richtig baut, sollten für diese Erkenntnis noch drei Jahre ins Land gehen. Ihre Gesundheit war nicht mehr so wie sie sein sollte, aber sie war auch schon etwas älter. Sie erlebt den Wilhelm noch und sah wie die Männer in den Krieg zogen und es ist alles schon so lange her.
Wenn ich da war, durfte ich kochen, die Kräutertees mischen, oder mit dem Malstein die Kräuter zerkleinern. Manchmal verstand ich nicht, was auf den Zetteln stand, wie Hühnerdarm!
Sie lachte nur, weil ich nicht gut genug meine Hausaufgaben gemacht hatte. Vogelmiere sagte mir wieder was, das konnte ich sammeln, genauso wie die meisten anderen Kräuter auch. Für einige Kräuter musste ich meine Nase nehmen zum suchen, wenn ich auf der Suche nach Deichthymian war, ich wusste nur ungefähr wo er stehen soll, aber sie … ich hatte einen Korb und einen Zettel was sie so brauchte, was getrocknet werden soll und was verkauft wird.

Schafgabe und Kamille wurden gleich zum trocknen auf den Dachboden gebracht, die Holunderblüten hat sie lieber zu Sirup gemacht, oder die Beeren dazu zu Saft, oder Suppe. Brennnesseln gab es genauso (getrocknet als Tee zum entschlacken, oder die frischen Triebe in den Salat!), wie Löwenzahn und andere Dinge, an denen viele einfach vorbei gehen. Auch am Wasser ist es häufig nicht besser, nur weil die Menschen alles finden könnten, heißt es noch lange nicht, dass sie auch alles finden.

Der Kaffee war eine Eigenmarke, wenn ich es so nennen darf. Wir gingen dann häufig entweder zu Vollmond (aber tagsüber), oder zu Neumond (auch tagsüber) los und schnitten die Löwenzahnwurzeln aus dem Boden. Die kann man rösten und dann malen und dann entsteht so was wie Kaffee, aber nicht meine Welt.
Die Art von Kaffee reinigt sozusagen auch gleich noch das Blut, zwar nicht so gut wie der Tee von den Blättern, aber getrocknet wurden nur die Wurzeln (auch für Tee).

Heute denke ich gerne an die Zeit zurück, nicht weil sie besonders spaßig war, nein, aber ich will nun Heilpraktiker werden und dafür braucht man eben einen Abschluss. Wir waren die ganzen Jahre nie zusammen los Pilze suchen, entweder war sie schon lange wieder gekommen, wenn ich am Nachmittag ankam, oder sie hatte keine Lust.
So kam es auch dazu das gelbe und lila Gebilde gegessen wurden, andere Pilze trocknete sie gleich, um dann später zu räuchern. Zu Pulver zermalen und dann in weiches einkneten, oder in weichgemachten harzen zu Kugeln verarbeiten.
Doch in ihr Büchlein durfte ich erst sehen, kurz vor meinem 18. Geburtstag. Einige Dinge durfte ich mir auch raus schreiben, einige andere Dinge verstand ich nicht, auch nach dem 3. Mal durcharbeiten. Solche Fehler würden mir heute nicht mehr geschehen, aber das ist so leicht gesagt, denn es werden andere Fehler sein, die man macht, die man in 20 Jahren auch …! Das ich ihr bei den Kräutern half, hatte für sie nicht den tieferen Sinn, der Kräuterlehre, sondern sie schaffte nicht mehr alles und war dankbar für die Hilfe.
Bis zu ihrem Tode hatte sie noch sehr viel alleine gemacht und gewisse Sachen durfte ich nicht machen. Wie auch die Rituale vorbereiten um gewisse Gegenstände zu reinigen, oder Wohnungen zu reinigen (sie meinte auch immer die Physik ist unser Freund, nur verstanden hatte ich diese Sachen damals noch nicht), auch wenn ich es ihr nie gesagt hatte.
Aber gewusst hatte sie es bestimmt.

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